Wo ist meine Tochter? GPS-Tracker für Kinder

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Bild: Sharon Mollerus / Flickr / CC BY-SA 2.0

Immer mehr Eltern liebäugeln mit einem technischen Gerät, das vermeintlich mehr Sicherheit verspricht: Der GPS-Tracker für Kinder. Eltern können einen solchen Sender am Rucksack oder in die Jackentasche ihres Kindes legen und aus der Ferne per Handy den Standort abfragen. Mit Hilfe eines solchen Gerätes können die Eltern also immer ganz genau nachschauen, wo sich ihr Kind gerade befindet. Im ersten Moment klingt das fantastisch und die tief sitzende Angst von Eltern, das eigene Kind könnte entführt werden oder weglaufen, klatscht in die Hände und sieht im Kinder-GPS-Tracker die perfekte Lösung. Aber ist sie das wirklich? Ist es eine gute Idee unsere Kinder mit einem Sender zu versehen?

Für die Sicherheit der Kinder

Mommy is watching you

Zunächst einmal ist es wichtig den Tatsachen ins Auge zu schauen. Deutschland ist ein sehr sicheres Land mit einer vergleichsweise sehr niedrigen Kriminalität. Und sind wir doch mal ehrlich: Nicht hinter jeder Ecke lauern Pädophile, Kidnapper oder Mörder, die unsere Kinder schnappen wollen. Dementsprechend beruhigen solche Geräte viel mehr die Angst von Eltern als dass sie tatsächlich unsere Kinder schützen.

Und sollte es tatsächlich zu einer Notsituation kommen, muss man sich bewusst machen, wie einfach es für Kriminelle ist, einen solchen Sender zu entfernen. Aber auch weitere Faktoren können die scheinbar gewonnene Sicherheit durch einen GPS-Tracker zu Nichte machen: Kinder können die Tracker vergessen oder absichtlich weglegen und auch Akkus können leer gehen.

Sicherheit vs. Privatsphäre

Kinder haben ein Recht auf Freiräume und auch auf ihre Privatsphäre. Stellt Euch doch einmal vor, Ihr wäret als Kind ständig überwacht worden. Jeder Kinderstreich, jede Dummheit, jedes Geheimversteck wäre aufgezeichnet worden. Wie hätte sich das angefühlt? Hätte Euch so eine Totalüberwachung nicht gestört und wütend gemacht? Und hätte sie Euch nicht sogar sehr ängstlich der Welt gegenüber gemacht, da diese ja anscheinend sehr bedrohlich sein muss, wenn die eigenen Eltern einen so stark überwachen? Würde es Euch gefallen, dass jemand immer, rund um die Uhr weiß, wo ihr Euch aufhaltet oder wo Ihr wann gewesen seid?

Video: GPS-Tracker für Kinder

Einen Kompromiss finden

Natürlich sind GPS-Tracker kein Teufelswerkzeug und von Hause aus schlecht. Aber Eltern sollten sie nicht unüberlegt und täglich einsetzen, denn eine technische Totalüberwachung schadet den Kindern mehr als dass sie ihnen hilft. Vielleicht ist es wichtig mehr zu differenzieren und solche Geräte nur in bestimmten Situationen zu nutzen. So können GPS-Tracker beispielsweise nur für den Nachhauseweg von einem weiter entfernten Freund genutzt werden. Oder für den Schulweg von erstklässlern. Oder bei einer Veranstaltung mit vielen Menschen, bei der Kinder leicht verloren gehen können, wie beispielsweise einem Weihnachtsmarkt.

Wir empfehlen Euch, Eure Kinder nicht täglich und auch nicht heimlich zu überwachen. Das würde Eurer Eltern-Kind-Beziehung schaden und würde mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringen. Unser Tipp: Wenn Ihr GPS-Tracker für Kinder nutzen möchtet, dann wendet sie bedacht und mit Absprache Eurer Kinder an.

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