Warst Du schon zur Vorsorge beim Urologen?

„Warum soll ich zum Arzt gehen, wenn mir gar nichts fehlt?“, wirst Du Dich vielleicht fragen. Und tatsächlich gehen die meisten Männer nicht so regelmäßig zu Vorsorge wie Frauen es tun. Doch Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll, denn sie helfen dabei, einer ernsten Erkrankung vorzubeugen bzw. den Erfolg einer Therapie rechtzeitig zu sichern.
Durch Prävention lassen sich viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt bei Männern vermeiden. Und auch die Krebsvorsorge bzw. die Früherkennung von Krebserkrankungen sollte im Interesse eines jeden Menschen sein. Verschiedene Krebsarten können dank Vorsorge rechtzeitig gefunden werden, wie beispielsweise Darmkrebs, Hautkrebs oder auch Prostatakrebs. Und die Kosten solcher Untersuchungen werden in Deutschland zum Glück von den Krankenkassen übernehmen. Falls noch nicht geschehen, solltest Du das Thema Vorsorge unbedingt mit Deinem Hausarzt besprechen.
Doch bei dem Stichwort Prostata denken die meisten Männer an die sogenannte kleine Hafenrundfahrt und fühlen sich abgeschreckt. Wer möchte schon gerne einen „Finger in den Po“ gesteckt bekommen… Dabei versichern die meisten Männer, dass die Untersuchung gar nicht so schlimm war wie vermutet. Auch wird die gefürchtete Tastuntersuchung heutzutage meist in Seitenlage mit gebeugten Knien durchgeführt und nicht mehr – wie früher – im Stehen mit vorgebeugtem Oberkörper. Dennoch halten sich viele Männer zurück und nur jeder sechste Mann ab 45 Jahren nimmt die kostenlose Vorsorgeuntersuchung wahr.
Dabei ist die gefürchtete Hafenrundfahrt gar kein Muss! Tatsächlich gibt es auch die Möglichkeit die Früherkennung von Prostatakrebs über einen Bluttest zu machen. Dieser nennt sich PSA-Test. Männer über 45 Jahre sollten am besten mit ihrem Arzt einmal über diese Möglichkeit sprechen. Wer den Test unbedingt ohne Artbesuch machen möchten, kann ihn tatsächlich inzwischen auch selbst bei sich zu Hause zu machen – mit einer kleinen Blutprobe aus dem Finger und dem entsprechenden Kit kann man auch selbst ganz einfach den eigenen PSA-Wert testen. Auch wenn diese Option sicherlich nicht die beste ist, weil ein Arztbesuch sehr viel sicherer und aussagekräftiger ist, kann ein solcher Test für Arztmuffel sicher eine gute Alternative sein.
Was ist die Prostata eigentlich?
Die Prostata ist ein männliches Drüsenorgan, das sich unterhalb der Harnblase und um die Harnröhre herum befindet. Die Prostata hat ungefähr die Größe einer Kastanie und besteht aus mehreren Drüsen und Muskeln, die von einer Bindegewebskapsel umgeben sind. Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, eine klare, alkalische Flüssigkeit zu produzieren, die zusammen mit den Spermien der Hoden, die aus den Nebenhoden kommen, die Samenflüssigkeit bildet. Diese Samenflüssigkeit dient dazu, die Spermien zu ernähren, zu schützen und zu transportieren.
Und wenn Du diesen Artikel bis hier gelesen hast, möchte ich Dich ganz einfach nochmal fragen: Warst Du schon zur Vorsorge beim Urologen? Und falls es schon länger her ist oder Du noch gar nicht da warst: warum machst Du nicht jetzt gleich einen Termin oder besorgst Dir wenigstens einen PSA-Test für zu Hause? Denn mit diesem Test kannst Du in Ruhe von Zuhause aus erstmal die Lage prüfen lassen. In gewohnter Umgebung sozusagen. Sollte das Testergebnis nicht das Gewünschte sein, so wird der Gang zum Urologe auf jeden Fall ratsam sein. Es geht schließlich um Deine Gesundheit!
Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit [und Geld] für die Krankheit opfern.
Sebastian Kneipp, deutscher Naturheilkundler und Hydrotherapeut
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