„Papa, warum ist der Himmel blau?“ Immer diese Warum-Fragen…
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„Papa, warum ist der Himmel blau?“
Als ich vor nicht allzu langer Zeit nach einem langen Arbeitstag vor unserem Haus einparken, sehe ich meinen Sohn im Garten spielen. Die wohlige Herbstsonne lässt alles in den buntesten Farben erblühen und so denke ich mir, kann eine gemeinsame Zeit mit meinem Sohn eine willkommene Abwechslung zum stressigen Alltag darstellen. Ich knie mich zu ihm und beobachte, wie mein geliebtes Kind mit seinen vielen Rennautos spielt. Er schaut erfreut als er mich bemerkt, gibt mir einen Kuss und verlangt sofort, ebenfalls in seine Fantasiewelt einzutauchen. Wir lassen unsere Spielautos über den Boden fahren, bis er mir völlig unerwartet eine seiner „Warum-Fragen“ entgegen schleudert.
Warum, warum, warum?
Sohn: „Papa, warum ist der Himmel blau?“
Ich bin zwar überrascht, kenne aber glücklicherweise die Antwort, also entgegne ich selbstsicher: „Das kommt von der Lichtbrechung. Die blauen Lichtstrahlen sind kurzwelliger und werden deshalb breiter gestreut, was wiederum einen blauen Himmel ergibt.“ Ich weiß nicht ob er die Antwort verstanden hat, aber zumindest hat er sie akzeptiert. Für mich eigentlich nachvollziehbar. Das muss aber nichts bedeuten.
Die nächste Frage folgt aber postwendend:
Sohn: „Was macht der Wind, wenn er nicht weht?“
Ich: „Hmm, das ist eine gute Frage. Ich sag mal so…“. Ich will gerade ansetzen, da geht er bereits zur nächsten Frage über.
Sohn: „Schau Papa, das ist aber eine schöne Blume. Wie heißt die?“
Ich: „Löwenzahn. Das ist aber keine Blume, sondern ein Unkraut.“
Sohn: „Was ist ein Unkraut?“ Hätte ich mir denken können…
Ich: „Das ist eine Pflanze, die nutzlos für die Natur ist.“
Sohn: „Sind Menschen eigentlich auch Unkraut?“
Ich: „Nein, das sind wir nicht.“
Sohn: „Aber welchen Nutzen haben dann Menschen für die Natur?“
Ich bin perplex und kann die Frage auf Anhieb nicht beantworten. Wie ich so vor mich hin stottere, hüpft eine Heuschrecke an uns vorbei. Mein Sohn ist sofort Feuer und Flamme und hechtet dem Insekt hinterher. Den verdutzten Papa lässt ohne Beachtung zurück, der immer noch sprachlos drein blickt und den die Frage noch sehr lange beschäftigen wird.
Dies ist ein Gastartikel von Andreas Lipp.