Das Geld – Fluch und Segen zugleich
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„Papa, ist Geld wichtig?“
Früher oder später wird jeder Vater oder jede Mutter mit dieser Frage konfrontiert. Mit Sicherheit haben sich auch viele schon Gedanken darüber gemacht und vielleicht sogar eine Antwort parat, doch kann man in diesem Falle eine Ja- oder Nein-Antwort gewissenhaft vertreten?
Natürlich sind für uns Erziehungsberechtigte unsere Kinder das Wichtigste und unangefochten an erster Stelle unserer Prioritätenliste, aber bedeutet dies auch gleichzeitig, dass die Wertigkeit des Geldes dadurch unwichtig wird?
Die Bedeutung des Geldes
Ohne Kinder ist für Eltern das ganze Geld auf Erden nichts wert, aber mit den Kindern sehr wohl. Ich spreche jetzt gar nicht davon den Nachwuchs mit den besten Handys / Tablets, Schultaschen oder sonstigem auszustatten, aber eine gute Ausbildung ist genauso wichtig wie meist auch kostspielig. Dafür muss das Kind keineswegs in eine Privatschule gehen. Gerade zu Schulbeginn, unabhängig der Schulform, rinnt den Eltern das Geld sehr schnell durch die Finger. Es gibt Ausflüge / Exkurse, Klassenfahrten und in den höheren Schulstufen muss eventuell ein Laptop angeschafft werden. Kostenfaktoren neben den üblichen Ausgaben für Schulbücher, Schreibbedarf oder weitere benötigte Utensilien.
Dies soll keine Anleitung sein, seine Kinder zu geldgierigen Bänker zu erziehen, sondern vielmehr dazu anzuregen, genau zu überlegen, was und wie man dem Kind den Wert des Geldes übermittelt. Fakt ist nämlich auch, dass man mit Geld sehr viel Gutes tun kann, für sich, in dem man schlichtweg seine Familie sozial absichert oder unsere Bedürfnisse erfüllt, oder anderen Menschen zu helfen. Geld ist wie das Leben an sich: Es kommt darauf an, was du daraus machst.
Die eigene Erfahrung mit dem Thema Geld
Vielleicht wird meine Aussage mittels eigenem Beispiel aus der Kindheit noch deutlicher: Als ich klein war, starb ein sehr bekannter Schauspieler und wie es Kindern üblich ist, habe auch ich meine Eltern bei einem Gespräch zu diesem Thema belauscht. Auf Mutters Frage, warum er denn gestorben sei, antwortete mein Vater: „Ja weil er Schauspieler war. Die arbeiten so viel, da kann der Stress das Leben eines Menschen schon verkürzen“. Von dem Tag an war für mich klar, niemals Schauspieler zu werden. Vielmehr hatte ich nun aufgrund der Aussage meines Vaters generell Angst mich zu überarbeiten und nicht erst als Erwachsener, sondern bereits als Kind. Die Kunst ist, Arbeit bestenfalls mit Freude zu kombinieren, so dass der tägliche Gang an den Arbeitsplatz nicht mit Magenschmerzen verknüpft ist, sondern idealerweise auch als Bereicherung im Leben angesehen wird.
Das Thema Geld wird unsere Kinder ihr Leben lang begleiten, daher sollten wir uns die Zeit nehmen und wirklich überlegen, was wir ihnen zu diesem Thema mit auf dem Weg geben. Es wird sie für immer prägen.
Dies ist ein Gastartikel von Andreas Lipp.