10 Tipps für den Umgang mit Kindern, die Kraftausdrücke benutzen

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Bild: Dmitry Ryzhkov / Flickr / CC BY-SA 2.0

„Du Arschloch!“ – Wenn die Tochter oder der Sohn zum ersten Mal eine solche Beleidigung den eigenen Eltern an den Kopf wirft, dann ist der Schreck erst einmal groß! Wie gehe ich als Vater oder Mutter damit um? Wie reagiere ich am besten, wenn mein Kind solche Ausdrücke benutzt?

Wenn Kinder Schimpfwörter benutzen

Zunächst einmal: Schimpfwörter gehören zur Kindheit dazu! Für Kinder ist es nun einmal am einfachsten ihren Unmut mit einem kurzen und heftigen Schimpfwort auszudrücken. Das ist schließlich auch viel leichter als seine Verärgerung zu analysieren und den Grund der Wut dem Gegenüber ruhig und sachlich zu erklären. Selbst uns Erwachsenen fällt es häufig schwer starke Emotionen zurückzuhalten und in einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Verständlich, dass Kinder in einem solchen Fall den leichtesten Weg wählen und einfach einen Kraftausdruck herausbrüllen.

Kinder müssen erst noch lernen, sich mit sachlichen Worten zu wehren und in emotionalen Situationen sinnvoll zu argumentieren. Hinzukommt, dass Kinder Schimpfworte längst nicht so negativ bewerten, wie wir Erwachsenen es tun. Ein Streit zwischen zwei Grundschulkindern, in denen Worte wie „Arschkopf“ und „Blödmann“ fällt, ist schnell wieder vergessen.

wutHinzukommt, dass die meisten Kinder Schimpfwörter auch gerne benutzen, um bei den Erwachsenen Aufmerksamkeit zu erhaschen. Je mehr Reaktionen die Erwachsenen auf ein Schimpfwort zeigen, die Eltern also empört, streng oder auch lachend auf den Kraftausdruck des Kindes reagieren, desto mehr reizt es das Kind, ein Schimpfwort zu wiederholen. Das Kind lernt schnell: Wenn ich das „böse Wort“ sage, dann bekomme ich innerhalb von Sekunden die volle Aufmerksamkeit der Erwachsenen!

10 Tipps für den Umgang mit Schimpfwörtern

  1. Sei ein gutes Vorbild! Versuche selbst auf Schimpfwörter zu verzichten.
  2. Nimm es Dir nicht zu sehr zu Herzen, wenn Dein Kind Dir gegenüber ein Schimpfwort benutzt. Kinder meinen es nicht böse und wollen nicht verletzen.
  3. Manchmal ist es besser nicht zu reagieren. Plappert Dein Kind Schimpfwörter vor sich hin, ignoriere das Gesagte am besten. Das „böse Wort“ zieht dann keine erhoffte starke Reaktion der Eltern nach sich und wird schnell langweilig.
  4. Lache nicht auf, wenn Dein Kind ein Schimpfwort benutzt. So bekommt das Kind Aufmerksamkeit für das Verwenden des „Bösen Wortes“ und wird es wiederholen. Zudem vermittelt ein Lachen, dass Schimpfwörter benutzen lustig sei.
  5. Frage Dein Kind: „Warum beschimpfst du mich?“. So kann Deine Tochter oder Dein Sohn erklären, warum sie bzw. er so wütend geworden ist
  6. Erkläre Schimpfwörter. Frage Deine Kinder, ob sie wissen, was das Schimpfwort bedeutet, das sie herumschreien. Erkläre die Bedeutung des Schimpfwortes kindgerecht und mache klar, dass es kein schönes Wort ist und Menschen verletzen und traurig machen kann.
  7. Richte zu Hause schimpfwortfreie Zonen ein. Während zum Beispiel im Wohnzimmer und Esszimmer nicht geflucht werden darf, können die Kids im Badezimmer schimpfen wie die Rohrspatze. So umgehst Du ein absolutes Verbot und nimmst den Kindern damit den Reiz.
  8. Erfinde gemeinsam mit Deinem Kind Ersatzwörter für schlimme Schimpfwörter. Damit die Kids ein Wort haben, dass sie herausrufen können, wenn sie wütend sind. Statt „Scheiße“ zum Beispiel „Scheibenkleister“.
  9. Setze Grenzen. Mache Deinem Kind in wenigen Sätzen klar: „bei uns in der Familie werden keine bösen Worte benutzt. Wenn Dir etwas nicht passt, musst Du es ohne Schimpfwörter mit uns klären.“
  10. Freundlichkeit siegt! zeige den Kids, dass sie mit Freundlichkeit viel mehr erreichen können. Wer sich erklärt und höflich ist, kommt viel schneller ans Ziel als mit Wut und Schimpfwörtern.

Habt Ihr noch weitere Tipps für den Umgang mit schimpfenden und fluchenden Kindern? Dann lasst andere Väter und Mütter teilhaben und schreibt sie uns als Kommentar unter diesen Artikel.

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