Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre

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Ungefragt das Zimmer durchsuchen, heimlich das Tagebuch lesen oder einfach das Handy durchforsten – das sind alles Tabus, die Eltern auf keinen Fall brechen sollten! Eltern müssen die Privatsphäre ihrer Kinder respektieren und haben nicht das Recht alles zu lesen und zu durchsuchen, was privat ist. Sie sollten unbedingt auch respektieren, wenn die Kinder in ihrem Kinderzimmer mal nicht gestört werden möchten oder im Bad die Tür abschließen wollen. Privatsphäre ist wichtig, auch für die Jüngsten! Deshalb steht dieses Recht sogar im Gesetz! Zusätzlich gibt es sogar noch die UN-Kinderrechtskonvention: Der Artikel 16 schützt unter anderem vor willkürlichen Eingriffen in das Privatleben und den Schriftverkehr.

An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werden, dass es auch Ausnahmen gibt. Denn auch die Eltern haben Rechte. Sollte das Kindeswohl gefährdet sein, dann darf die Privatsphäre auch einmal verletzt werden. Das sollte der wirklich eine absolute Ausnahme sein, die nur in sehr kritischen Momenten gemacht wird.

Es ist wichtig, dass Eltern und Kinder miteinander sprechen und gemeinsam Regeln festlegen.  Das Miteinander und gegenseitiges Vertrauen ist essentiell und die Grundlage für eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung.

Computer und Handy

Das Smartphone und der Computer sind großartige Geräte, die uns wunderbare Dienste leisten. Kinder können von überall aus zu Hause anrufen, es gibt tolle Lernprogramme und das Internet enthält jede Menge Informationen und Möglichkeiten zum Lernen. Wir können über das Netz Musik hören und Filme gucken und mit Opa und Oma über Video telefonieren. Doch so viele Möglichkeiten es bietet, so viele Gefahren lauern auch im World Wide Web. Deshalb ist es heutzutage wichtig, Computer, Tablet und/oder Handy kindersicher zu machen. Ob Smartphone, Tablet, Laptop oder Desktopcomputer, ob Windows, Mac OS, Android oder iOS – für alle Geräte und Betriebssysteme gibt es entsprechende Software und Einstellungsmöglichkeiten, das Gerät für Kinder anzupassen. Erwachseneninhalte können gesperrt, Nutzungszeiten festgelegt und Apps und Programme individuell angepasst werden. So lässt sich die Gefahr für Kinder minimieren.

Allerdings sollte auch hier die Privatsphäre der Kinder geachtet werden. Die Kids beispielsweise ohne ihr Wissen zu tracken, um jederzeit ihren Aufenthaltsort zu kennen, ist grenzwertig. Und ungefragt Nachrichten und E-Mails zu lesen ist ein No-Go! Auch der Browserverlauf sollte immer nur gemeinsam und mit Absprache überprüft werden. Privatsphäre ist wichtig und ein sensibles Thema. Wer das Vertrauen seines Kindes nicht verlieren will, sollte sensibel bei diesem Thema sein.

Wenn die Kinder älter werden

Je älter Kinder werden, desto mehr Privatsphäre wünschen sie sich. Kinder brauchen ihren Freiraum und auch ihre Geheimnisse. Und wir Eltern müssen lernen, das zu akzeptieren und zu respektieren. Das fängt beim Anklopfen an der Kinderzimmertüre an.

Spätestens bei Teenagern wird das Thema kniffliger. Jugendliche haben das Bedürfnis sich von ihren Eltern abzugrenzen und erzählen auch nicht mehr alles, was sie bewegt. Diese Abnabelung fällt vielen Eltern schwer und das Bedürfnis die Teenager stärker zu kontrollieren oder in ihr Handy zu schauen wächst. Doch es ist wichtig die Privatsphäre zu respektieren, denn andernfalls wird das Vertrauen und die Eltern-Kind-Beziehung schwer leiden. Zudem sind Jugendliche auch keine Kinder mehr und oft schlau genug Kontrollen zu entgehen. Sie wissen häufig, wie sie Zeitlimits am Handy entgehen oder benutzen einfach eine anonyme Suchmaschine, wenn sie nicht wollen, dass die Eltern sehen können, was sie im Internet suchen und welche Seiten sie interessiert.

Das Motto sollte nun lauten: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!“. Und es empfiehlt sich miteinander zu reden. Statt im Handy des Kindes zu spionieren, was eine klare Grenzüberschreitung ist, ist eine Frage wie: „Ich möchte wirklich gerne wissen, wie es Dir geht und was Dich derzeit beschäftigt. Hast Du nicht Lust es mir zu erzählen?“ definitiv zielführender.

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